Borax – ein Hausmittel oder mehr? (2024)

Ist Bor ein alternatives Heilmittel?

Während die etablierte Wissenschaft das Spurenelement Bor nicht als essentiell, oder maximal als Ultraspurenelement einschätzt, sind Naturheilkundler überzeugt davon, dass es für den Menschen lebenswichtig ist. Für Naturheilkundler steht fest: Der Mensch braucht Bor für die verschiedensten Lebensprozesse. Ihre Einschätzung beruht auf ihren praktischen Erfahrungen und z.T. uraltem Wissen, was mehr und mehr in Vergessenheit gerät oder geraten soll. Aber auch die Tatsache, dass Bor, auf natürliche Weise, seit Menschengedenken über die Nahrung aufgenommen wird, ist eine Bestätigung dafür, dass der menschliche Organismus mit diesem Mineral arbeitet und es deshalb benötigt.

Forschungen ergaben, dass der Mensch bei einer Ernährung mit ausreichend frischem Obst, Gemüse, Getreide und unverarbeiteten Lebensmitteln, täglich 2-5 mg Bor zu sich nimmt. Da der Borgehalt von Obst, Gemüse und Getreide jedoch stark von dem Boden abhängt, auf dem/in dem sie gewachsen sind, ist dieser natürlich nicht überall gleich. In Ländern, in denen hauptsächlich industrielle Landwirtschaft betrieben wird, beträgt die Boraufnahme durch Nahrungsmittel in der Regel nur noch 0,5-2 mg pro Tag. Etwas besser mit Bor versorgen sich Menschen, die sich von Bio-Produkten ernähren. Aber auch eine ungünstige Zubereitung beeinflusst letztendlich den Borgehalt unserer Nahrung.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

In den westlichen Ländern besteht eine nicht unbedeutende Wahrscheinlichkeit, dass gesundheitliche Probleme durch eine Bor-Unterversorgung hervorgerufen werden. Ein Indiz dafür ist u.a. die große Anzahl von Menschen mit Knochen- und Gelenkproblemen.

Es macht also Sinn, ggf. dem Organismus Bor zu zuführen, z.B. in Form von Borax.

Mehr zu Borax

Eine sehr aufschlussreiche Informationsquelle über Borax ist der Artikel „Die Borax-Verschwörung“ (Quelle: https://www.dr-minas.de/tl_files/Downloads/Boraxverschwoerung.pdf).

Woraus besteht Borax?

Das Mineral Borax besteht aus Atomen von Natrium, Bor und Sauerstoff (Na2B4O7). Es ist auch unter der Bezeichnung Natriumtetraborat bekannt.

Der Borgehalt von Borax beträgt 11,3 % und der pH-Wert bewegt sich zwischen 9 und 10.

Borax ist in der Natur oft in ausgetrockneten Salzseen zu finden. Es kann aber auch z.B. aus dem borhaltigen Mineral Kernit gewonnen werden.

Die Pulverform Natriumtetraborat, Decahydrat (Na2B4O7·10H2O) ist weiß. Die weichen Kristalle lassen sich gut in Wasser lösen.

Warum ist der Verkauf von Bor bzw. Borax in der EU verboten?

In der Richtlinie 2008/58/EG der Kommission vom 21. August 2008 wird Borax (Borax Decahydrat mit der Stoffen EG-Nr.: 215-540-4 und der CAS-Nr.: 1303-96-4) folgendermaßen beschrieben: Kennzeichnung „T“ (giftig) und Einstufung „Repr. Cat. 2, R60-61 (kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen).

Das ist der Grund, weshalb Borax in Deutschland, als loses Pulver zur Einnahme, nicht mehr verkauft werden darf. Als Nahrungsergänzungsmittel, in Form von Tabletten oder Kapseln ist es aber weiterhin erhältlich. Der Gesetzgeber geht wahrscheinlich davon aus, dass eine als Tablette oder als Kapsel portionierte Menge eher vor einer Überdosierung schützen als loses Pulver. Wenn dieser Schutz-Gedanke dahintersteckt, müsste man auch Kochsalz nur noch als Tabletten oder Kapseln zulassen und lose Mengen verbieten, denn Kochsalz schadet der Gesundheit in großen Mengen auch. Sollte es vielleicht noch andere Gründe für das Verbot geben?

Wie dem auch sei, an Gesetze muss man sich halten, vor allem die Anbieter von Borax.
Jedoch wird der aufgeklärte Bürger sich nicht durch Barrieren davon abhalten lassen, sich selbst verantwortungsvoll um seine Gesundheit zu kümmern. Er wird sich umfangreich informieren und dann für sich seine eigenen Entscheidungen treffen.

Anwendung, Verträglichkeit und Dosierungen von Borax

Anwendung

Jeder, der im Internet recherchiert, um brauchbare Informationen zur Einnahme von Bor bzw. Borax zu finden, ist meistens am Ende mehr verwirrt als er einen Nutzen davonträgt.

Da wird vor Gefahren gewarnt, die man bei Tierversuchen erkannt hat. Allerdings gibt es keine oder nur wenig Auskünfte darüber, welche Dosierungen bei diesen Studien angewandt wurden. Es gibt auch Studien, deren Teilnehmeranzahl zu gering war oder es wurden Schmerzen untersucht, die möglicherweise verschiedene Ursachen haben. Wirklich fundamentale Ergebnisse sind so sicher nicht zu erzielen.

Aber, wer sich davon nicht abschrecken lässt, findet auch andere Informationen. Z.B. wird in o.g. Artikel „Die Borax-Verschwörung“ ausführlich beschrieben, was eine ausreichende Bor-Versorgung bewirken kann:

  • starke Knochen und Zahngesundheit
  • gegen Verkalkung
  • gegen Arthrose
  • gegen Entzündungen
  • ein guter Durchblick
  • gegen Pilzerkrankungen und bei Hautproblemen
  • reguliert Vorgänge im Bindegewebe
  • es bestehen Zusammenhänge mit Sexualhormonen
  • hilft Fluorid, Schwermetalle und Aluminium auszuleiten
  • verbessert Gehirnfunktionen und
  • Bor ist tumorhemmend.

Außerdem hat jeder interessierte Bürger bei Unsicherheiten die Möglichkeit, sich von einer Heilpraktikerin/einem Heilpraktiker beraten zu lassen.

Verträglichkeit

Borax ist ungefährlich, solange man es nicht löffelweise verzehrt. Das kommt sicher niemandem in den Sinn, wenn der Stoff entsprechend gekennzeichnet an einem Ort steht, den Unwissende nicht erreichen können.

Um die Giftigkeit besser einschätzen zu können, sollte man sich den LD50-Wert für Menschen anschauen. Dieser Wert gibt Auskunft darüber, bei welcher Verzehrmenge 50 % der Menschen sterben. Hier die Werte für Borax und für Kochsalz:

LD50- Wert für Borax:

2 – 6 g pro kg Körpergewicht, d.h. 50 % aller Menschen, die 60 kg wiegen, würden bei einer Verzehrmenge von 120 bis 360 g sterben.

LD50-Wert für Kochsalz:

3 g pro kg Körpergewicht, d.h. 50 % aller Menschen, die 60 kg wiegen, würden bei einer Verzehrmenge von 180 g sterben.

Vernünftige Boreinnahmen bewegen sich im mg-Bereich (10-20 mg). Mehr zu Dosierungen finden Sie in dem Abschnitt „5.3. Dosierungen“.

Wichtig zu wissen ist:

Bei Schwangeren ist Vorsicht angebracht. Hier gelten gewisse Richtlinien, um mit Sicherheit dem ungeborenen Leben nicht zu schaden. Aber außer Borax gibt es noch eine Reihe anderer Stoffe oder Lebensmittel, die in einer Schwangerschaft gemieden werden sollten. Das ist nichts Außergewöhnliches. Jede werdende Mutter wird verantwortungsvoll damit umgehen.
Auch bei Säuglingen und Kindern ist Vorsicht geboten.

Prinzipiell kann jeder Mensch eigenverantwortlich mit Borax umgehen. Damit niemand zu Schaden kommt, ist es natürlich wichtig, dass man sich gut informiert. Übertriebene Angstmacherei ist also unangebracht, denn wie man sieht, kann auch ganz normales Tafelsalz gesundheitsgefährdend wirken, wenn die eingenommene Menge zu hoch ist.

Dosierungen

Lassen wir zur Einstimmung noch einmal Paracelsus sprechen:

“Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.”

Wie es um unseren Bor-Spiegel bestellt ist, kann in einem Bluttest ermittelt werden. Er liegt zwischen 15 und 100 µg/l.

Liegt der Bor-Spiegel im unteren Bereich, ist davon auszugehen, dass die zugeführten Lebensmittel nicht ausreichen, den Wert anzuheben. Die eventuellen Gründe und was man dagegen tun kann, beschrieben wir in den vorangegangenen Abschnitten.

Wenn Sie sich für eine Supplementierung von Bor entscheiden, ist es wichtig zu wissen, dass der Borbedarf von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängig ist. Die Wichtigsten sind:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Körpergewicht
  • Gesundheitszustand
  • Ernährung.

Da die Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. keinen Referenzwert in Form eines Tagesbedarfs für Bor angibt, muss man bei Dosierungen von Bor von einem Wert ausgehen, der für Anwender mit Sicherheit nicht schädlich ist. Daher sollte die Höchstmenge pro Tag für einen Erwachsenen nicht mehr als 10-20 mg Bor betragen. Von dieser Höchstmenge sind dann noch die Bormengen abzuziehen, die jeder Mensch mit seiner Nahrung aufnimmt. Man schätzt, dass in Deutschland im Durchschnitt 1-3 mg Bor durch die tägliche Nahrung aufgenommen werden. Wer sich von Bio-Produkten ernährt, nimmt sehr wahrscheinlich etwas mehr Bor zu sich (geschätzt 3-5 mg).

An Hand dieser Daten kann man davon ausgehen, dass eine Supplementierung von 3 mg Bor pro Tag für einen Erwachsenen vollkommen unbedenklich ist.

Aber wieviel mg Borax entspricht das?

Borax enthält 11,3 % Bor. Das bedeutet, um 3 mg Bor aufzunehmen, müssten ca. 26,5 mg Borax, gelöst in Wasser, getrunken werden. Diese Herstellungsvariante ist allerdings, auf Grund der kleinen Menge, sehr unpraktisch. Einfacher zu handhaben ist die Variante, die häufig im Internet und in vielen Büchern beschrieben wird.

Man löst 5-6 g Borax-Pulver (entspricht einem leicht gehäufter Teelöffel) in einem Liter Trinkwasser auf. Das Trinkwasser sollte chlor- und fluoridfrei und warm sein, damit sich das Borax gut löst.
Wieviel mg Bor befindet sich, bei dieser Konzentration, dann in 5 ml (entspricht einem Teelöffel)?
5-6 g Borax enthalten ca. 0,6 g Bor, d.h. in einem Liter dieser Flüssigkeit befinden sich 0,6 g Bor. Rechnerisch ergibt sich daraus: 5 ml enthalten 3 mg Bor.

Die folgende Tabelle zeigt einige Rechenbeispiele.

Borax – ein Hausmittel oder mehr? (2024)
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